- Mai, 2006
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Amts- und Ratsfronfeste Oschatz
Ein Modell geht auf Reisen:
Die Amts- und Ratsfronfeste Oschatz
Etwa ein halbes Jahr Arbeit steckt im Modell der Oschatzer Amts- und Ratsfronfeste, welches auf dem Titelbild von Karin Böhme präsentiert wird.
Die Modellbauer im ehemaligen "Neuen Lager" in Königsbrück haben bei diesem Projekt im Maßstab 1 : 25 besonders durch die Farbgestaltung sehr gute Effekte erzielen können, wodurch die das Mini-Gebäude besonders lebendig wirkt.
Davon können sich schon bald die Besucher der Landesgartenschau 2006 in Oschatz überzeugen, wo auch die Original-Gebäude stehen. Gegen Ende April soll nun das Modell seine Reise von Königsbrück nach Oschatz antreten - sorgsam verpackt und transportiert, damit besonders die vielen Kleinteile nicht beschädigt werden. Bis zum 08. Oktober 2006 steht dann das Modell leihweise der Landesgartenschau zur Verfügung und kommt im Herbst diesen Jahres nach Königsbrück zurück.Von der echten Ratsfronfeste ist bekannt, dass sie mit angrenzendem Torschreiberhaus im Jahre 1574 am früheren Altoschatzer Stadttor erbaut wurde.
Die Geschichte der Amtsfronfeste ist sogar noch länger.
Das Gebäude überdauerte viele Jahrhunderte und überstand sogar unbeschadet die Stadtbrände welche 1616 und 1842 in Oschatz wüteten.
Bei archäologischen Untersuchungen vor etwa 14 Jahren konnten Reste einer Vorgängerbebauung aus dem 13./14. Jahrhundert nachgewiesenwerden.
Das Gebäude, so wie wir es heute kennen, wurde in zwei Bauphasen errichtet, zusammengefügt und mit dem bereits 1377 erbauten Wachturm sowie der Stadtmauer verbunden.
Der südliche Gebäudeteil der Amtsfronfeste wurde vermutlich in der 2. Hälfte des 15. Jh. errichtet, während der nördliche Teil zwischen 1553 und 1556 als Wohnhaus für den Amtsfron gebaut wurde. Seit dieser Zeit hat das Gebäude, welches zugleich für Gerichtsversammlungen und als Gefängnis genutzt wurde, seinen Namen.
Heute befinden sich Museen in beiden Gebäuden, wo sich die Besucher über die Entwicklung von Oschatz von der ur- und frühgeschichtlichen bis zur heutigen Zeit (Ratsfronfeste) oder in einer Ausstellung zum bäuerlichen Wohnen und Oschatzer Handwerk (Amtsfronfeste) informieren können.
Das Modell des Gebäudekomplexes besteht ebenfalls aus zwei Teilen und kann in die Ratsfronfeste und die Amtsfronfeste mit Wachturm und Wehrgang "zerlegt" werden.
Bis zur Spitze der detailgetreuen Wetterfahne auf dem Wachturm erreicht das Modell eine Höhe von immerhin 1,30 m, ist etwa 0,90 m breit und zusammengesetzt 2,40 m lang.
Insgesamt 10 Modellbauer, vornehmlich 1-Euro-Jobber, waren am Bau dieses Modells beteiligt.
Katrin Böhme war als Verantwortliche für die Koordination und Anleitung der Arbeiten zuständig und ist sehr stolz auf das Ergebnis der 6-monatigen Bauzeit. Den Korpus der Amtsfronfeste mit Wehrgang und Turm stellten Andre Dietrich und Ralf Görlitz her. Für den Grundkörper der Ratsfronfeste, den Untergrund des Modells und die angrenzenden Mauern waren Claudia Böhme, Sabine Kaiser, Peter Kott und Jörg Richter zuständig. Die Dächer schließlich, wurden von Ruth Klotsche hergestellt. Neben der Erstellung der "Rohformen" des Gebäudes nahm besonders die farbliche Gestaltung des Modells sehr viel Zeit in Anspruch, wobei besonders die Fingerfertigkeit der Frauen zum Einsatz kam.
Doch die Mühe hat sich gelohnt.
Vom verwitterten Dach über die Schattierungen der Fassaden bis hin zum Efeu-überwucherten "Märchenturm" wurde mit wetterfesten Farben alles getreu dem Original nachgestaltet.Mit gekonnten Pinselstrichen wurden diese Arbeiten größtenteils von der gelernten Keramikmalerin Kathleen Schöne übernommen, welche eine Zeit lang die Reihen der Modellbauer unterstützte.
Erwähnenswert ist auch die plastische Gestaltung des Efeus, welcher sich den Turm emporrankt. Diese stellte sich als gar nicht so einfach heraus. Der Gedanke, die Pflanzen aus künstlichem Efeu auszuschneiden und aufzukleben wurde verworfen, da das nicht zum Modell passte. Die Lösung war schließlich die Herstellung aus Kunstharz wofür die Efeu-Formen in Gips geritzt, zusammengefügt, bemalt und an den Turm geklebt wurden.
Ein weiterer Hingucker des Modells sind solch filigrane Details wie die kleinen Laternen, Fenstergitter, Tore und Zäune. In mühevoller Handarbeit wurde von Gudrun Korichi geschnitzt, geritzt, aus Blechstücken gefeilt und gelötet um all die Metallgegenstände, Schnörkel und Verzierungen sowie die große Wetterfahne auf dem Wachturm möglichst detailgetreu nachzubilden. Dass die Arbeit an diesem Modell so reibungslos funktionierte, ist auch der Stadtverwaltung Oschatz zu verdanken, welche unkompliziert Einsicht in die Pläne der Gebäude gewährte und für die Modellbauer kopierte.
So war die gute Zusammenarbeit für alle lohnenswert - für die Modellbauer aus Königsbrück, die ihrer Sammlung ein weiteres Modell beifügen konnten und auch für die Stadt Oschatz, die es als Highlight zur Landesgartenschau ihren Besuchern vorführen kann.
K. Kutsche, Mediadesign - März, 2006
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10.000 Besucher
Am heutigen Sonntag konnte bereits der 10.000. Besucher unserer Kamelienausstellung begrüßt werden.
Für die Familie Rath aus Eibau gab es eine Vase der Töpferei Frommhold, eine Kamelie "Alba Plena", eine Urkunde sowie 2 Gutscheine des Königsbrücker Heimatvereins.
Die Überraschten Gewinner wurden vom Bürgermeister Jürgen Loeschke und dem Vorsitzenden des Heimatvereins Peter Sonntag empfangen und durch die Ausstellung geführt.
So konnte ein beeindruckender Bericht über die bisherigen 6 Jahre der Ausstellung vermittelt werden.Dieser Nachmittag wird den Gästen wohl noch lange in guter Erinnerung bleiben.
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Mit viel Liebe zum Detail
Auch in diesem Jahr wird im Modellbau des ehemaligen „Neuen Lagers“ fleißig gewerkelt. Vom schmiedeeisernen Zaunstor, kleinen Laternen, Fenstern und Torbögen bis hin zum grünen Efeu der sich die farbgetreu gestaltete Fassade emporrankt, werden hier mit viel Liebe zum Detail bereits seit 2000 zahlreiche ausgewählte Modelle geschaffen.
Allein im letzten Jahr konnten vier größere Projekte fertig gestellt werden. Bei einigen der Rathäuser, Schlösser oder Türme will man fast die Tür oder eines der Fenster öffnen, um einen neugierigen Blick ins Innere werfen zu können.
„Wir sind bestrebt, die Modelle wirklich echt naturgetreu darzustellen – auch farblich. Und dafür haben besonders die Frauen ein gutes Händchen“, erklärt Dieter Boyrich (69), der als ehrenamtlicher Leiter des Modellbaus vornehmlich für die bautechnische Seite der Arbeiten zuständig ist. „Bei sanierten Objekten ist das relativ einfach“, fügt er hinzu. „Schwieriger wird es, wenn z.B. die Fassade ungleichmäßig verwittert ist. Doch auch bei solchen Problemen ist der Ehrgeiz da, alles im Original-Zustand nachzubilden.“Gestaltet werden – auch im Hinblick auf den in Königsbrück geplanten Via-Regia-Park – ausschließlich Objekte, die entlang der alten Handelsstraße Via Regia zu finden sind.
Nach den Bauplänen der Gebäude, für deren schwierige, zeichnerische Umsetzung Heide Kurz verantwortlich ist, entstehen so nach und nach anspruchsvolle Modelle, deren Detailgenauigkeit beeindruckt.
Diese beginnt in Kiew und führt schließlich bis nach Spanien (Santiago de Compostela). So führt die Modellbau-Reise unter anderem in Richtung Polen zum Brüderturm Lauban, zum alten Rathaus von Greifenberg (polnisch Gryfow) – welches sich momentan in Arbeit befindet, weiter über Görlitz mit dem Weidhaus, vorbei am Bautzener Reichenturm, Kamenzer Rathaus und der Königsbrücker Hauptkirche. Fortgeführt wird sie mit dem Wilthener Turm und einer Baugruppe mittelalterlicher Fronhäuser in Großenhain, in Oschatz mit der Amtsfronfeste, dem Renaissance-Schloss in Wurzen, der Merseburger Neumarktkirche und weiter Richtung Naunburg, Erfurt, Gotha ... –
So ist es noch ein langer Weg, den es zu beschreiten gilt – sowohl im tatsächlichen, als auch übertragenen Sinne.
Doch die insgesamt 12 Ein-Euro-Jobber bringen – unter Anleitung von Karin Böhme – all ihre Sorgfalt, ihr handwerkliches Geschick und ihre Fingerfertigkeit auf, um die Arbeiten voranzubringen.
In der angenehmen Arbeitsatmosphäre entdeckt so mancher gar Talente und Fertigkeiten, von denen er bisher nichts wusste. „Die Erfolgserlebnisse bauen sich auf mit der Fertigstellung der Architekturmodelle. Man kann sehen, dass die ganze Gruppe der Erbauer mit Stolz ein solches, fertig gestelltes Modell würdigt, und dass sich die Leute darüber freuen, so etwas geschaffen zu haben“, weiß Dieter Boyrich. „Deshalb tut es mir natürlich auch immer sehr leid, dass die Leute nach einem halben Jahr wieder gehen müssen, nachdem sie gut eingearbeitet wurden.“Momentan in Arbeit sind u.a. das Rathaus Greifenberg in Polen und die Neumarktkirche Merseburg, wie auf den Fotos zu sehen ist. In Vorbereitung ist außerdem das alte Leipziger Rathaus. “Das wird unser bisher größtes Modell. Es wird immerhin 3,60 m lang. Das wird also sehr anspruchsvoll und erfordert viel Detailarbeit”, erklärt Dieter Boyrich. Alle Modelle müssen außerdem im Voraus in Baugruppen eingeteilt werden, damit bei Bedarf Dächer, Türme oder ganze Gebäudeteile abgenommen werden können. “Sonst kriegen wir das Modell zum Schluss nicht durch die Tür”, lacht Dieter Boyrich.
K. Kutsche, Mediadesign im Stadtanzeiger 03/2006 - Februar, 2006
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Königsbrücker Kameliengeschichte
Wissenswertes über die Kamelien in Königsbrück
Kamelien (Camèllia japònica) auch als Chinarose bezeichnet, galten als eine wertvolle Entdeckung des ganzen 18. Jahrhunderts.
Kamelien gehören zur Gattung des Teestrauchgewächse und sind mit rund 80 Arten in Südost- bis Ostasien, einschließlich Indonesiens und der Philippinen beheimatet. Immergrüne Sträucher oder kleine Bäume mit glänzenden, ledrigen Blättern und meist großen Blüten sowie holzigen Kapselfrüchten sind die wesentlichen Merkmale.
In zahlreichen Sorten wird die Chinarose als Zierpflanze kultiviert, ein in den Wäldern Japans, Koreas und Taiwans beheimateter Strauch oder bis 15 m hoher Baum.
Linnè gab den Neuankömmlingen den Gattungsnamen.
Carl von Linnè Arzt und Naturforscher geboren: 23. 05. 1707 in Rashult (Smàland, Schweden) gestorben: 10. 01. 1778 in Uppsala.
Sein Lebenswerk ist die Schaffung der binären Nomenklatur, mit der er für jedes Lebewesen lateinische Gattungs- und Artnamen als international verständliche Bezeichnung einführte. Das von ihm aufgestellte Linnè' sche System des Pflanzenreichs ist ein künstliches System, das durch natürliche Systeme ersetzt wurde.
Bertelsmann Lexikon Verlag
Schon am 11. 12. 1897 empfahl der Königsbrücker Schloßgärtner R. Hoffmann in der Westlausitzer Zeitung blühende "Camellien".
Das genaue Datum, seit wann sich die Kamelien in der Schloßgärtnerei befinden ist noch nicht bekannt.Die Verbreitung der Kamelien in Europa wird in Fachkreisen auf über 200 Jahre geschätzt.
Im Staatsarchiv Dresden befinden sich Akten, die belegen, daß in der Zeit von 1728- 46 zur Standesherrschaft des Grafen von Friesen, umfangreiche Renovierungsarbeiten am Schloßgarten und der schönen und göttlichen Orangerie, nebst dem Bau zwei neuer massiven Gewächshäusern in Königsbrück, stattgefunden haben.
1846 wird berichtet, das Kamelienhaus sei wieder hergerichtet.
1872 findet findet ein Dampfkesselhaus mit Blumenzuchtgebäude Erwähnung. (Glas mit eiserner Verrahmung 1/ 3 Ziegel und 2/ 3 Glas mit einem Teil hölzerner Verrahmung)1996 befanden sich die Königsbrücker Kamelien in akuter Gefahr.Über 180 Jahre alt Schneeweisschen und Rosenrot
Durch Baumaßnahmen am Schloß entfiel die Wärmeversorgung des Gewächshauses. Ein Ausgraben der Pflanzen war durch die Größe und der starken Verwachsungen im Mauerwerk nicht möglich. Für die Bezahlung eines Gärtners, war kein Geld vorhanden. Eine mobile Ölheizung wurde installiert, deren Finanzierung sich zu einem Drittel der ASB und zu zwei Dritteln das Kamenzer Landratsamt teilten.
Der Hausmeister des ASB schaute in der Woche nach dem Rechten und für die Wochenenden fanden sich Mitglieder des Heimatvereins.
Inzwischen hat sich viel getan im Königsbrücker "Kamelienhaus".
Die Heizungsanlage wurde zurückgebaut, eine automatische Beschattungsanlage installiert, das Hochbeet abgerissen und viele neue Kamelien gepflanzt.
Jetzt stehen in Königsbrück fünfzehn 7-jährige Spalierkamelien, neun 50- und 90-jährige sowie drei über 180-jährige Stämme.Eine Zusammenstellung dieser Art gibt es in Deutschland kein zweites Mal!
Jedes Jahr immer Sonntags von Ende Januar bis Anfang April ist die Vielfältigkeit und Farbenpracht der Kamelien im Gewächshaus des Königsbrücker Schlosses zu bewundern.
Die Zusammenstellung erfolgte durch den Heimatverein Königsbrück und Umgebung e. V. mit Hilfe folgender Quellen: Staatsarchiv Dresden, Stadtarchiv Königsbrück, Stadtbibliothek Königsbrück
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Kamelienblüte in Königsbrück
Liebe Kamelienliebhaber und Königsbrücker Besucher,
seit Sonntag, den 29. Januar ist es wieder soweit, die Kameliensaison hat begonnen.
Zum siebten Mal findet diese Ausstellung unter der Regie des Königsbrücker Heimatvereins statt.
Auch dieses Jahr lohnt sich wieder ein Besuch in unserem Gewächshaus.
Unsere 3 Generationen zeigen sich schon in einer bewundernswerten Blütenpracht. Erstmalig können wir Ihnen von "Schneeweißchen" und "Rosenrot" Ableger zum Kauf anbieten, übrigens exklusiv nur hier in Königsbrück.
Die Öffnungszeiten bleiben unverändert, Sonntags von 10- 17 Uhr.
Als Erweiterung stellt sich unser Verein mit den Arbeiten der Gruppen Kunstkreis, Modellbau und Fotozirkel dar.
Dabei geht es um Königsbrücker Geschichte wie dem Armenhaus, dem Apothekerlusthaus oder der Stadtkirche als Modell 1:25. Ölbilder sowie Fotografien von einst und jetzt sind ebenfalls zu bewundern.
Diese Ausstellung findet in der Hauptkirche bis zum März jeden Sonntag ab 11 bis 17 Uhr sowie nach Anmeldung auch außerhalb der Öffnungszeiten statt.
Anmeldungen sind möglich bei der
- Königsbrück-Information 035795/42555 und per E-Mail information@koenigsbrueck.de
- Fam. G. Dummer 035795/31706
- Peter Sonntag 035795/30844
Für die freundliche Unterstützung bedanken wir uns bei
- den botanischen Sammlungen Zuschendorf, Herrn Riedel
- Herrn Egon Schöne
- allen freiwilligen Helfern
sowie unseren Sponsoren
- Töpferei Frommhold und
- Hausmeisterservice Hennig&Frauenstein
Bilder der Kamelien -
Austellung
Bis zum Ende der Kamelienblüte im Gewächshaus ist jeden Sonntag von 12-17 Uhr in der Königsbrücker Hauptkirche die Ausstellung mit Werken unserer verschiedenen Arbeitsgruppen geöffnet.
Die Ausstellenden freuen sich auf Ihren Besuch
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Das Epithaph braucht Hilfe
Das Schellendorfsche Epitaph in unserer Hauptkirche bedarf eine dringende Rekonstruktion um dieses 300 Jahre alte Werk königsbrücker Geschichte der Nachwelt zu erhalten.
Wir bitten Sie um aktive Unterstützung in Form von Spenden.
Auf Wunsch übermitteln wir Ihnen auch eine steuerlich absetzbare Spendenquittung.
Geben Sie dafür im Betreff Ihrer Überweisung bitte Ihre Adresse an.Teil des stark angegriffenen Epitaphs
Herrn
Küster Werner Lindner
Am Sandberg 7
01936 Königsbrück
Tel.: 035795 - 362 64 oder 469 05
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Informationen zum Kunstkreis
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